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Streitgespräch zur Elternzeit | Bärner Bär, 13.06.2023

Zu teuer, sagen die Gegner. Missstände endlich beseitigen, erwidern die Befürworter. Der Bärnerbär hat Stadträtin Simone Richner (FDP) und Grossrat David Stampfli (SP) zum Streitgespräch über die Elternzeit-Initiative geladen.


Sie haben beide ein Interesse daran, Frauen nach der Geburt eines Kindes rasch wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die eine Seite sagt, dafür bedürfe es einer Elternzeit, die andere Seite hält genau das für kontraproduktiv. Wer hat denn nun recht?


Stampfli: Der Fachkräftemangel liesse sich gewaltig entschärfen, indem mehr Frauen und vor allem in einem höheren Pensum arbeiten würden. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass mit einer Elternzeit die Erwerbsquote insgesamt steigt. Heute ist es so: Bei einer Geburt bleibt meistens die Frau länger zuhause und übernimmt damit fast immer die Hauptverantwortung für das Kind.


Richner: Das ist eine Unterstellung!


Stampfli: Nein, eine Tatsache! Dank einer Elternzeit können die Eltern von Anfang an die gleiche Verantwortung tragen. Das wirkt sich positiv auf die Betreuung, die Gleichstellung und damit auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie aus.


Richner: Das bezweifle ich stark. Entzieht sich ein Mann in den ersten 14 Wochen nach der Geburt seiner Verantwortung als Vater und ist zu wenig präsent, kann diesen Umstand selbst eine Elternzeit nicht beheben. Elementare Dinge wie Betreuung müssen lange vor der Geburt in der Partnerschaft geklärt werden. Eine staatliche Lösung wird nie etwas bringen.



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